Pilgerstempel und weitere Informationen erhalten Sie fortan während der Öffnungszeiten in der Gemeindeverwaltung oder im "HöfeLaden".
Das Heldhaus prägt mit seinem ortstypischen Fachwerk und seiner Lage an der Hauptstraße das Ortsbild von Nebelschütz.
Der Name rührt von den früheren Besitzern Kubitz / Held her, die das Gehöft 1908 kauften und dann weiter vererbten. Traurige Berühmtheit erlangte die Familie Kubitz nach dem 2. Weltkrieg. Die vier Söhne Paul, Johann, Georg und Benno fielen als Frontsoldaten in Russland. Benno, der Jüngste, war erst 23 Jahre alt.
1963 wurden die Gebäude an den Schwiegersohn Gotthard Held vererbt. Dieser Name ging in den örtlichen Sprachgebrauch über. Die Gemeinde Nebelschütz erwarb das Heldhaus 1997, um es vor dem Verfall zu retten.
Während der Sanierung von April 1998 bis Mai 1999 fanden die damit beauftragten ABM-Kräfte anhand von Jahreszahlen in den Balken heraus, dass das Hauptgebäude weit über 250 Jahre alt ist.
Die zehn ABM-Kräfte erhielten zur fachgerechten Ausführung der Arbeiten eine theoretische Ausbildung zum Bauhelfer. Dennoch wollte die Gemeinde Nebelschütz auf die gute Zusammenarbeit mit einheimischen Firmen und deren Erfahrungswerte nicht verzichten.
Viel baufälliges Material musste ausgetauscht werden, der Dachstuhl völlig neu gestellt und gedeckt werden. Besonderer Wert wurde auf den Einsatz von Altmaterial gelegt, dessen Sammlung bereits in den vergangenen Jahren für diese Sanierung erfolgte.
Der Wiederaufbau verlief so originalgetreu, aber auch so komfortabel wie möglich, um der Zweckbestimmung als Vereinshaus und Herberge gerecht zu werden. Den bäuerlich-ländlichen Charakter des Hauses verstärken die antiken Möbel und die Ausstellungsstücke zu Leben und Kultur der Sorben.
Das Konzept sieht eine Trennung vor für Übernachtungsmöglichkeiten kinderreicher Familien im Hauptgebäude und der Herberge von Schülern und Jugendlichen im Nebengebäude.
Die insgesamt 28 Schlafmöglichkeiten sind aber auch zusammen nutzbar. Im Erdgeschoss des Hauptgebäudes befindet sich das Vereinszimmer, bzw. der Aufenthaltsraum für die Gäste.
Finanzielle Unterstützung für dieses Vorhaben erhielt die Gemeinde Nebelschütz vom Amt für Ländliche Neuordnung, welches die Gesamtkosten zu 80 % förderte.
Feierliche Einweihung und Bestimmungsübergabe als Vereinshaus und Herberge mit einer umfangreichen Vorstellung des Hauses fand am Sonntag, den 9.05.1999 statt.
Bis zum 30.11.2020 wurde das Heldhaus als Pilgerherberge und zur Übernachtung von Schülern, Reisegruppen, Touristen und anderen Gästen genutzt. Auch für Feiern wurde das Heldhaus oft gemietet. Ab 01.12.20 steht es nun in fester privater Vermietung.